Der
Fotoworkshop fand im September 2013 in der Gedenkstätte statt. Jugendliche
hatten die Möglichkeit, sich aus der passiven Rolle des Besuchers in die
Rolle eines Forschers und Entdeckers zu begeben. Das wurde durch die Fotoaktion
vor Ort realisiert. Sie haben dazu ihre Kameras mit einem Beobachtungsrohr ausgerüstet,
das wie ein Fernrohr oder ein Mikroskop funktionierte. So konnten sie aus nächster
Nähe Mauern und Wände betrachten und nach Spuren der Vergangenheit suchen.
In der Gedenkstätte hat Kurt Buchwald die Schüler_innen fotografiert,
wie sie mit ihren Kameraröhren agierten. Anhand dieser Aufnahmen konnten
sie ihren Besuch auf einer weiteren Ebene erleben. Es entstand eine Dokumentation
mit Fotos, Bildlegenden und eigenen Eindrücken. Mit dem "Fernrohr-Effekt"
hatten sie die Möglichkeit, Objekte aus der Umgebung zu isolieren. Durch
das kreisrunde Kamerabild wurden die Assoziationen des Beobachtens verstärkt
und das Gesehene als etwas "Besonderes" wahrgenommen. So wurde eine
intensive Untersuchung des Ortes möglich. Die Jugendlichen fokussierten ihren
Blick auf ein Barackenfenster, eine Gefängniszelle, einen Wachturm, die Todeszone
mit Stacheldraht, usw... "Bisher-nicht-so-Gesehenes" wurde mit der Kamera
aufgenommen, wurde interpretiert und hat eine emotionale Spur hinterlassen. Insgesamt
haben neun Schüler_innen aus einem Kurs von Frau Dr. Lasch (Geschichtslehrerin)
zum Thema unbequemen Denkmäler teilgenommen. An dieser Stelle noch mal einen
Dank für ihre Unterstützung. |