Der Apparat
bestreitet seine Verantwortung und organisiert das nächste
Attentat !
Aktion, Inszenierung
und Experiment - ich benutze das Prinzip der Bildmontage. Anstatt
einer Blende halte ich ein Messer vor die Kamera. Die Bilder bestehen
aus einem Kopf- und einem Fußbild, die vertauscht werden,
so daß eine Konfrontation bzw. ein Miteinander gegensätzlicher
Personen entsteht. Das halbe Mittelbild trennt die Personen, bzw.
verdeckt das Tatwerkzeug. Meist ist es ein Stück Stoff, eine
Decke oder Gardine aus der Wohnung, wo ich fotografiert habe.
Das Messer ist Irritation und Bedeutungsträger, ähnlich
wie es Hitchcock in einer seiner berühmten Filmszenen vorgeführt
hat. Dargestellt wird "Gewalt, die von Einzelnen und/oder
einer gesellschaftlichen Struktur ausgeht, die als reales oder
Probehandeln durch die Medien transportiert bzw. gesellschaftsfähig
gemacht wird"(1). Es herrscht das Prinzip: Jeder gegen Jeden,
Starke gegen Schwache, Junge gegen Alte, Frauen gegen Männer
oder umgekehrt. "Die Differenz zwischen reinigender und unreiner
Gewalt hebt sich auf mit dem Ergebnis, die unreine, ansteckende,
d.h. gegenseitige Gewalt breitet sich aus"(2).
(1)
Anke Scharhorst, Katalogtext "Deutschlandbilder", HO Galerie,
2000
(2) René Girard, "Das Heilige und die Gewalt",
Fischer Taschenbuch Verlag, 1999
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